Wahlkampf

von Erik Boß

Foto: Wendeschleife der Straßenbahn nach Rüdersdorf, in der Mittte der Flohmarkt - (c)2017

Am Sonntag bin ich wieder im Wahlkampf aktiv. Ich stehe auf dem Flohmarkt in Friedrichshagen. Parteiarbeit ist für mich ganz neu und ungewohnt. Im Spätherbst letzten Jahres bin ich bei den Grünen eingetreten, vor allem als Reaktion auf die zunehmende AFD und deren unmenschliches und undemokratisches Politikverständnis. Seitdem habe ich einige Veranstaltungen besucht und werde im Netz auf dem Laufenden gehalten. Im Juni wurde ich als Neumitglied zur Bundesdelegiertenkonferenz hier in Berlin im Velodrom eingeladen. Das war ein spannendes Erlebnis mitzuerleben, wie konzentriert und engagiert um das Parteiprogramm gerungen wurde. Ich habe hier viel inhaltliche Kompetenz und Gestaltungswillen gesehen. Wenn in den anderen Parteien auch so toll gearbeitet wird, braucht man sich um Deutschland keine Sorgen machen. Sehr angenehm finde ich bei den Grünen den wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander, das ist ja nicht selbstverständlich in einer politischen Partei.

Im Zentrum grünen Denkens steht natürlich unser Planet, er ist unsere Lebensgrundlage. Menschliches Handeln sollte sich daran orientieren, diese Lebensgrundlage nicht zu bedrohen oder zu zerstören. Im Kampf gegen die Atomkraft waren die Grünen energisch und erfolgreich. Jetzt kommen die nächsten Schritte: raus aus der Kohle, raus aus der Benzinverbrennung. Da merken jetzt auch die privaten Endverbraucher: da kommt etwas auf uns zu, und man kann es feststellen: Viele Menschen wollen keine Veränderungen ihrer Gewohnheiten. Ich selbst sehe das eher gelassener. Ich finde es richtig, wenn der öffentliche, elektrifizierte Personenverkehr zunimmt. Ich finde es richtig, wenn fürs Radfahren mehr Raum da ist und das Radfahren nicht mehr so gefährlich ist. Für den ländlichen Raum braucht es natürlich andere Lösungen, ich als Berliner kann das schwer einschätzen. Und für den gewerblichen Verkehr braucht es selbstverständlich auch intelligente Lösungen. Die Grünen sind bereit, sich diesen Aufgaben zu stellen. In Berlin wird es jetzt zum ersten Mal in Deutschland ein Mobilitätsgesetz geben, das die Förderung des öffentlichen Verkehrs, von Fußgängern und Radfahrern festschreibt. Es ist ein kleiner Anfang und braucht sicher noch viel Zeit, bis es erfahrbare Veränderungen gibt.

Mir gefällt bei den Grünen, dass es ihnen nicht primär darum geht, das finanzielle Einkommen von Einzelnen zu verbessern, sondern die Lebensqualität der Gesellschaft insgesamt. Bei alle anderen wichtigen Parteien sehe ich diese egoistische Komponente in ihrem Programm, jeweils zugeschnitten auf ihre Zielgruppe. In Punkto Geld sehen die Grünen in der Gesellschaft eine Schieflage, die es zu beseitigen gilt, im 270 Seiten starken Programm finden sich gute Analysen und Ideen zur Veränderung.

Natürlich können die Grünen nicht die globalen Probleme lösen, die uns alle beschäftigen. Aber die Grünen denken immerhin schon global und international. Wir werden ein Einwanderungsgesetz brauchen und wir dürfen unsere Menschlichkeit nicht verlieren und müssen helfen, wenn andere Menschen in Not geraten sind. Den Grünen traue ich zu, daran konstruktiv mitzuarbeiten.

Vielen Dank für euer/Ihr Interesse an meinem Foto-Blog.
Erik Boß

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