FOTO-TOUR: Karl-Marx-Allee

von Erik Boß

31 Fotos vom Dezember 2012

Diese Straße ist eine der wenigen in Berlin, die den Namen Allee wirklich verdient: Sie ist monumental breit, dreispurige Fahrbahnen, grüner Mittelstreifen, breite Fußwege und an der nördlichen Seite noch ein weiterer breiter Grünstreifen.

Die meisten Häuser entstanden in den fünfziger Jahren im sogenannten Zuckerbäckerstil: Häuser nach sowjetischem Vorbild mit Fliesen und Ornamenten. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass diese Bebauung nicht durchgängig ist: Es gibt auch die üblichen Plattenbauten sowie sogenannte Laubenganghäuser, die hier als erste nach dem Krieg errichtet wurden.


Kein Mensch kann diese Straße wirklich schön finden. Die Straße ist laut und trennt die beiden Straßenseiten, die Bebauung erschlägt einen und ist eintönig. Hier kann kein Stadtleben entstehen. Viele Läden stehen leer. Die pulsierenden Stadtteile von Friedrichshain sind nur einen Steinwurf entfernt, aber in diese Sterilität kann das Leben nicht übergreifen. So versuchen die Makler der Geschäfte mit verzweifelten Aktionen Neues anzusiedeln.


Ich bin an einem kalten Dezembernachmittag durch die Straße gelaufen. Losgegangen bin ich am Strausberger Platz, wo ich auch die Büste von Marx entdeckt habe, den ich übrigens unabhängig von dieser Straße sehr schätze. In der Nähe vom Frankfurter Tor habe ich in einer Sushi Bar eine herrlich heiße Suppe essen können. Das tat gut. Aber das war ja auch schon ein wenig abseits.

Vielen Dank für das Interesse an meiner Foto-Tour.Lächelnd
Erik Boß

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