SEZ - das war das Sport- und Erholungszentrum an der Landsberger, Ecke Petersburger. Noch in der Nachwendezeit ein intaktes Hallenbad, das dann bald geschlossen und verkauft wurde. Jetzt ist dort in einem Teil ein Sportstudio, der größte Teil steht leer.

Im Oktober war dieser ungenutzte Bereich für ein paar Tage für die Öffentlichkeit zugänglich. Zu sehen war die Kunstausstellung "Sezzession". Viele, viele Werke gab es zu bestaunen und zu hören (Hallelujah...). Sie hatten nichts Gemeinsames, die Klammer war der Ort, wo sie gezeigt wurden. Diesen Mix aus altem Gebäude und temporärer Kunstnutzung finde ich immer sehr spannend.

Weil ich an dem Sonntag noch einen anderen Termin hatte, bin ich viel zu schnell durch die Ausstellung gegangen. Schade. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, wie wenig Zeit ich meinen Augen auch sonst gönne, etwas Neues und Schönes zu betrachten. Das Auge will immer gleich weiter. Dabei liegt das Schöne meist vor unserer Nase.

Wenn man sich die Zeit nimmt, etwas Schönes länger als gewohnt zu betrachten, dann entsehen ganz neue Gedanken dazu. Genauso verhält es sich mit der Fotografie. Umso länger und öfter ein und dasselbe Bild betrachtet wird, desto mehr öffnet es Wege in andere Erfahrungswelten. Im Fernsehen wurde neulich eine Amateurfotografin gefragt, was sie eigentlich mit all ihren schönen Bildern macht. Sie hat dann verlegen etwas dahergestammelt. Darüber habe ich mich gewundert, denn die erste Antwort auf eine solche Frage, was ich mit Bildern mache, hätte doch sein müssen: Ich möchte sie mir anschauen!

Vielen Dank für euer Interesse an meiner FOTO-TOUR durchs ehemalige SEZ.
Erik Boß